Medina & Dillistone
Emil Reedtz
Medina & Dillistone
Im Interview

Medina & Dillistone "Weightless"

Die neue Dance-Hymne "Weightless" von Medina und Dillistone handelt von Liebe, Beziehungen und der 'Schwerelosigkeit' dieser Emotionen. Wir haben mit ihnen über den gemeinsamen Song gesprochen.

Medina "Weightless"
Emil Reedtz
Medina "Weightless"

Für ihren gemeinsamen Song “Weightless” haben sich zwei der aufregendsten Stimmen der elektronischen Musik aus Dänemark zusammengetan: Medina und Dillistone. Medina ist dänische Pop- und Dance-Sängerin und Songwriterin, bekannt wurde sie durch ihren 2009 erschienenen Hit „You & I“. Dillistone, bürgerlich Morten Aamodt, ist dänischer DJ und Produzent. Dillistone hatte 2016 seinen Durchbruch mit dem Mix von Dua Lipas Hit-Single „Be the One“.

Ihre gefühlsgeladene Dance-Hymne handelt von Liebe, Beziehungen und der „Schwerelosigkeit“ dieser Emotionen. Dillistone beschreibt „Weightless“ als einen “nostalgischen Rückblick auf eine Zeit, in der sich alles etwas leichter anfühlte, und auf ein Gefühl, von dem man hofft, dass man es wieder spüren kann.”

Johannah: Hi Medina. Hi Dillistone, schön, dass ihr euch heute Zeit genommen habt.

Dillistone: Vielen Dank für die Einladung. 

Johannah: Zu Beginn habe ich ein paar einfache Entweder- oder-Fragen vorbereitet, um euch etwas besser kennenzulernen: Medina, singst du lieber auf Englisch oder auf Dänisch? 

Medina: Oh… Ich glaube, ich habe keine Präferenz. Wenn ich über meine englische Musik nachdenke, kommen mir all die schönen Erinnerungen während meiner Touren in Deutschland, England oder Amerika in den Kopf. Ich denke an all meine internationalen Fans – ich verbinde es einfach mit guten Erinnerungen. Dasselbe gilt meiner dänischen Musik. Ich habe so viele schöne und liebevolle Erinnerungen in beiden Sprachen – ich könnte mich nicht entscheiden. 

Johannah: Dillistone, Berlin oder Kopenhagen? 

Dillistone: Oh, das ist eine gemeine Frage. Ich bin in der Nähe von Kopenhagen aufgewachsen, meine Kindheitserinnerungen spielen in Kopenhagen und meine Familie lebt noch dort. Der junge Dillistone wird für immer in Kopenhagen verankert sein. Das ist etwas Besonderes für mich! Der erwachsene Dillistone lebt in Berlin. Ich liebe es hier! Es ist einer der wenigen Ort auf der Welt, an denen du zu jeder Uhrzeit eine eiskalte Club Mate bekommst und das verrückte Nachtleben genießen kannst. 

Johannah: Würdet ihr lieber nie wieder Musik hören oder nur noch einen Song für den Rest eures Lebens? 

Medina: Oh mein Gott. Ich habe so viel Musik in meinem Kopf, ich glaube ich fände Stille gar nicht so schlecht. Und ich würde durchdrehen, wenn ich drei Stunden lang den selben Song hören müsste. Also nie wieder Musik hören!

Johannah: Okay, das hätte ich nicht gedacht. Und du, Dillistone?

Dillistone: Wenn ich ganz ehrlich bin, dann würde ich einfach nur noch „Weightless“ in Dauerschleife hören wollen. 24/7 für den Rest meines Lebens. [lacht] Nein, ich stimme zu 100 Prozent mit Medinas Antwort überein. Wenn ich den gleichen Song immer und immer wieder hören müsste, würde ich verrückt werden.

Morten aka Dillistone
Coco Ardal
Morten aka Dillistone

“Der Song ist ein nostalgischer Rückblick auf eine Zeit, in der sich alles etwas leichter anfühlte, und auf ein Gefühl, von dem man hofft, dass man es wieder spüren kann.”

"Weightless" – Medina & Dillistone

Dillistone, Medina - Weightless (Lyrics)
Dillistone, Medina - Weightless (Lyrics)

Johannah: [lacht] Das war doch die perfekte Überleitung, lasst uns mal über euren gemeinsamen Song „Weightless“ sprechen: Wie kam es zu der Zusammenarbeit, kanntet ihr euch schon vorher?

Dillistone: Ich bewundere Medina schon seit vielen Jahren. Ich habe immer davon geträumt und mir gewünscht, mit jemandem wie ihr zusammen zu arbeiten. Aber wir kannten uns vorher nicht persönlich. 

Medina: Wir haben uns beim Videodreh kennengelernt. 

Dillistone: Ja, stimmt!

Medina: Ich habe auch schon vorher von Dillistone gehört, einige seiner Songs liefen im Radio, die sind mir aufgefallen. Ich fand, dass sie sich anders als der Rest anhören und der Sound gefiel mir. Tatsächlich wusste ich nicht, dass er aus Dänemark kommt. Dillistone hat mir damals eine Mail mit dem Track geschickt und ich habe mich direkt in den Vibe verliebt. Es war also sehr einfach für mich, der Kollaboration zuzustimmen und ich stehe komplett hinter dem Song!

Johannah: Dillistone, deine Musik wird als eher emotional aufgeladen und futuristisch beschrieben und Medina, dein Style ist für seine Electro-Pop-Elemente bekannt. Wie habt ihr eure Stile für „Weightless“ vereint?

Dillistone: Ich glaube, Medina war die erste Musikerin, von der ich mitbekommen habe, die solch eine emotional geladene Tanzmusik gemacht hat. Ich habe mich damals gefragt, ob ich nicht auch so eine Musik machen könnte. Für mich war es also, als würde ich zur Quelle dieser Musik kommen. 

Medina: [lacht] Nach Hause kommen.

Dillistone: [lacht ebenfalls] Ja, genau! 

Medina: Das ist das größte Kompliment überhaupt, danke!

Dillistone: Nein, ich glaube wirklich unsere Zusammenarbeit und Kreativität hat so gut funktioniert, weil unser Sound und der Vibe im gleichen Spektrum existieren. 

Medina
Morten Jerichau
Medina

„Tue immer genau das, was du für richtig hältst!”

Johannah: Konntet ihr während der Kollaboration etwas voneinander lernen?

Medina: Also, ich kannte diese Seite von mir schon, aber ich hatte eine Situation beim Videodreh, die mich etwas gelehrt hat: Es gab eine Person am Set, die mich gedrängt hat, ein Outfit anzuziehen, ich wollte es aber nicht anziehen. Ich entscheide, was ich trage. Aber sie hat nicht locker gelassen, also habe ich ihr gesagt, dass ich es so machen würde, wie ich es für richtig halte oder ich würde das Set verlassen. Ich liebe den Song und der Dreh war toll. Es hat sich gut angefühlt, an diesem Tag auf mich zu vertrauen und für mich einzutreten! Dillistone… was hast du gelernt?

Dillistone: Es ist lustig, weil es bei mir ähnlich war. Für mich ist diese Art der Arbeit eine Premiere. Es steht viel auf dem Spiel, es hängen viele Menschen mit drin und es passiert einfach viel auf einmal. Es war schwer für mich, Grenzen zu ziehen. Es gab eine Situation, in der ich Medina nach Rat gefragt habe. Medina hat mir tief in die Augen geschaut und sagte:  „Tue immer genau das, was du für richtig hältst.” Das war der Schlüssel! 

Medina: [lacht] 

Dillistone: Ich habe mich so unwohl gefühlt und ich musste in dem Moment lernen, dass es okay ist “Nein” zu sagen. Es war sozusagen der Beginn meiner Reise und Medina hat mir sehr dabei geholfen. 

Johannah: Medina, du hast kürzlich den dänischen “Optimist of the Year Award” gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet dir diese Auszeichnung? 

Medina: Ich habe mich sehr über den Preis gefreut! In den letzten fünf Jahren habe ich mich persönlich weiterentwickelt. Ich habe mich mit meinem Trauma in meiner Karriere und meinem Privatleben auseinandergesetzt und es fühlt sich an, als wolle mir das Universum mit diesem Preis sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich bin auch sehr stolz, dass ich den Preis unter anderem für meinen Podcast bekommen habe, bei dem ich mit verschiedenen Menschen über ihre und meine Geschichte spreche. Es scheint, als würde der Podcast einen Unterschied im Leben anderer machen, das macht mich sehr glücklich.

Johannah: Dillistone, du lebst jetzt seit sieben Jahren in Berlin und sprichst auch ein wenig Deutsch. Hast du ein Lieblingswort auf Deutsch? 

Dillistone: In den ersten Jahren habe ich „geil“ gelernt. Ich habe am Anfang mit meinem Finanzberater telefoniert und meinte zu ihm „Ah, ok… vielen Dank, das ist so geil!“ und hab aufgelegt. [lacht] Die Intention war gut. 

Johannah: Auf Instagram oder TikTok gehen immer häufiger Songs viral und man merkt auch, dass viele Musiker:innen darauf abzielen, dass ihre Musik auf Social Media groß wird. Was meint ihr, welche Rolle spielt Social Media für den Erfolg eines Songs?

Dillistone: Ich finde es heutzutage sehr anspruchsvoll für Musiker:innen und Künstler:innen. Du kannst nicht mehr nur gute Musik machen, du musst auch dein eigener Regisseur und dein eigener Kameramann und dein eigener Drehbuchautor sein. Es kostet sehr viel Energie, Social Media zu machen, das ist anstrengend! Aber ich glaube, Social Media hat großes Potential. So erreichst du die Leute und machst auf dich aufmerksam, vor allem wenn du neu in der Branche bist. Mein Manager sagt immer: „Social Media kann so sein, dass man den Aufzug statt der Treppe nimmt.“ Trotzdem wünsche ich mir manchmal, alles ausmachen zu können und einfach nur Musik zu machen. Ich glaube, du musst einfach deinen Weg finden und Spaß daran haben!

Johannah: Das ist doch ein schönes Schlusswort! Vielen Dank euch beiden. 

Dillistone: Danke dir. 

Medina: Dankeschön, Ciao.

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