Black Sound London The Story of British Black Music
Barbican Library
Black Sound London The Story of British Black Music

100 Jahre Black British Music

In der Barbican Music Library in London läuft aktuell eine ganz besondere Ausstellung. „Black Sound London“ erzählt die Geschichte von 100 Jahren schwarzer britischer Musik.

Die Ausstellung „Black Sound London: The Story of Black British Music“ ist eine musikalische Zeitreise durch die Geschichte einer Community, die den britischen Sound nachhaltig geprägt hat – oft im Schatten der Mainstream-Kultur, aber mit riesigem Einfluss.

Los geht’s im Jahr 1919, als das Southern Syncopated Orchestra aus den USA in Großbritannien landet und die ersten Jazz-Töne auf britischem Boden erklingen. Von dort aus zieht sich der Soundfaden durch die Jahrzehnte: Reggae, Ska, Lovers' Rock, Jungle, Garage, Grime, Drill – jede dieser Musikrichtungen hat nicht nur die britische Clubszene aufgemischt, sondern auch gesellschaftliche Debatten begleitet und manchmal sogar angeführt.

Kurator Scott Leonard erklärt: Die Musikrichtungen haben sich über die Jahre verändert – „aber die Kultur und der kreative Prozess sind gleich geblieben.“ Egal ob Lord Kitchener, Eddy Grant, Carroll Thompson, The Cookie Crew, Jazzie B, Ms Dynamite oder Dizzee Rascal – sie alle folgten demselben Spirit und ähnlichen Wegen, um sich Gehör zu verschaffen.

Black Sound London The Story of British Black Music
Barbican Library 
Black Sound London The Story of British Black Music

Identität, Gemeinschaft und Widerstand

Bei der „Black Sound London“-Exhibition geht es um Menschen, Geschichten und Kämpfe. Die Ausstellung zeigt, wie Schwarze Musiker:innen und Communities sich Räume erkämpft haben – oft fernab des Mainstreams. Clubs wurden in Kellern gegründet, Radiosender aus Schlafzimmern betrieben, Platten wurden selbst gepresst. Ein echtes Do-it-yourself-Movement.

Ein weiteres Highlight: An zwei speziellen „Heritage Collection Days“ lädt die Bibliothek Menschen dazu ein, ihre Erinnerungen an die Schwarze Musikszene Londons zu teilen. Die Geschichten werden aufgezeichnet und Erinnerungsstücke, um sie für kommende Generationen zu bewahren.

Musikjournalist Scott Leonard findet: „Zu oft wird Schwarzes Kulturerbe in Großbritannien von Menschen präsentiert, die gar nicht dabei waren. Diese Ausstellung dreht das um. Hier erzählen die Leute ihre eigenen Geschichten – so, wie sie sie erlebt haben. Und das ist wichtig, bevor sie für immer verloren gehen.“ Und das merkt man der Ausstellung an: Sie ist persönlich, ehrlich und kommt direkt aus dem Herzen der Szene.

Was gibt’s zu sehen?

Einiges!

  • Vintage Mixtapes und Flyer aus den 80ern und 90ern

  • Kultige Plattencover und Magazin-Titelbilder

  • Kopfhörerstationen, an denen du in verschiedene Musikstile reinhören kannst

  • Videos und Interviews mit Musiklegenden, Radiopionieren und Clubbesitzer:innen

  • Und natürlich jede Menge Hintergrundinfos zur Geschichte Schwarzer britischer Musik

Die Ausstellung läuft noch bis 19. Juli 2025 in der Barbican Music Library in London. Und das Beste? Der Eintritt ist komplett kostenlos.

Öffnungszeiten:

  • Montag, Mittwoch, Freitag: 9:30 – 17:30 Uhr

  • Dienstag, Donnerstag: 9:30 – 19:30 Uhr

  • Samstag: 9:30 – 16:00 Uhr
    (Sonntags geschlossen)

Die Ausstellung ist Teil von Destination City, einer Initiative der City of London Corporation, die Londons Zentrum als internationalen Kultur- und Wirtschaftsstandort stärken soll. Die Stadt investiert jährlich über 130 Millionen Pfund in kulturelles Erbe – und diese Ausstellung ist ein Beispiel dafür.

Alle Infos zur Ausstellung findet ihr hier.

Und noch mehr spannende Ausstellung aus aller Welt findest du in unserem Techno Kultur Guide.