Kultur Guide
Kultur Guide

Techno all around the World – ein Kultur-Guide

Ob Deutschland, Italien, Detroit oder Schweiz – die elektronische Musikkultur lässt sich auf der ganzen Welt finden. Der SUNSHINE LIVE Kultur Guide versorgt euch mit den spannendsten Ausstellungen.

Das MomemMuseum of Modern Electronic Music – in Frankfurt am Main ist kein Museum im klassischen Sinne. Es ist ein Kunst- und Kulturzentrum, das Klang, Mode, Instrumente, Klubkultur und mediale Surroundings vereint – vieles davon inspiriert von der elektronischen Musik. Der Fokus liegt auf Frankfurt als zentralem Ort der Szene, mit einem Blick von den Anfängen bis in die Zukunft. Aktuell zeigt das Momem die Ausstellung "ITALO DISCO – Never Stop Dancing!", eine Hommage an die italienische Musiktradition der 1980er Jahre. Mit markanten Synthesizern, eingängigen Melodien und futuristischen Beats prägte Italo Disco die weltweite Clubkultur und beeinflusste sogar die House-Musik in Chicago. Hits wie "Self Control" und "Another Life" sind bis heute Klassiker. Auch moderne DJs wie Gerd Janson und Purple Disco Machine feiern das Genre wieder. Die Ausstellung läuft noch bis zum 2. April. Tickets kosten 8–12 €. Neben Ausstellungen bietet das Museum Partys und DJ-Workshops an.

Die Ausstellung TECHNO WORLDS des Goethe-Instituts möchte eine einzigartige Verbindung zwischen Kunst und Clubkultur schaffen. Die Ausstellung zeigt Werke internationaler und regionaler Techno-Künstler:innen, ausgehend von afroamerikanischen Impulsen der 1980er Jahre, welche die Clubkultur von Detroit bis St. Petersburg bis heute prägen und verbinden. Bis ins Jahr 2026 wird TECHNO WORLDS weltweit in verschiedenen Museen und an anderen Ausstellungsorten zu sehen sein. Kuratiert wurde TECHNO WORLDS von Mathilde Weh, Justin Hoffmann und Creamcake. Bis Ende Juli 2024 ist die Ausstellung im Kunsthaus Dresden zu Gast, danach zieht sie weiter nach Colombo, Sri Lanka. Der Eintritt ist frei.

In Riccione in Italien hat mit dem Museo Discoteca (MUDI) das erste Disco-Museum des Landes eröffnet. Im MUDI sind visuelle Kunst und Musik zu sehen, die Performance, Design und Sound kombinieren. Die Ausstellung stellt italienische Künstlerinnen und Künstler ins Rampenlicht. Das Museum befindet sich in Ricciones berühmten pyramidenförmigen Club Cocoricò. Künstlerischer Leiter und Kurator des MUDI ist Leiter Alessandro Leoni. Der Eintritt ist frei.

Die polnische Clubszene erhält eine Techno-Ausstellung im Museum Wola in Warschau. Die Ausstellung EUFORIA hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Warschauer Clubkultur nach 1989 zu betrachten. Die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen spiegeln sich auch in der Szene wider. Der Name EUFORIA ist an das neue Gefühl von Euphorie und Gemeinschaft der neuen polnischen Identität angelehnt, welches sich popkulturell durch die Rave-Geschichte ausdrückt. Die Ausstellung zeigt dieses Stück polnischer Rave- und Clubkultur. Tickets gibt es ab 12€.

Das smemSwiss Museum and Centre for Electronic Music Instruments – ist Zuhause für eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von elektronischen Musikinstrumenten. Rund 5.000 Geräte sind in Freiburg in der Schweiz zu entdecken. Das smem ist als lebendiges Archiv konzipiert und dient der Aufbewahrung, dem Studium und der Erforschung der Instrumente hinter den Musikszenen von gestern, heute und morgen. Eine Auswahl an Instrumenten kann im Playroom sogar benutzt und ausprobiert werden. Entstanden ist das smem aus der Sammlung von Klemens Niklaus Trenkle aus Basel. Seit der Gründung 2016 ist die Sammlung stetig weiter gewachsen. Tickets gibt es ab 25 CHF.

Die Exhibit 3000 in Detroit wurde im Jahr 2000 gegründet und ist das weltweit erste Techno-Museum. Die Ausstellung führt durch die Geschichte des Detroiter Technos. Wie hat sich die Technokultur in Detroit entwickelt und wer war maßgeblich beteiligt? Neben dem Besuch im Museum kann man außerdem eine Tour durch Detroit buchen. Der Eintritt ist frei, eine Spende von 10$ ist aber gewünscht.

Die Avicii Experience ist ein interaktives Museum in Stockholm. Das Museum ehrt das Lebenswerk von DJ Tim “Avicii” Bergling. Hier kann man in das Leben des Künstlers Avicii und der Person Tim Bergling eintauchen, unveröffentlichte Musik und unerzählte Geschichten entdecken. Dank des interaktiven Charakters können Besucher:innen beispielsweise das Gefühl erleben, vor Tausenden von kreischenden Fans als DJ aufzutreten und einen eigenen Mix aus Aviciis Songs zu erstellen. Tickets kosten 249 SEK. 

Wenn ihr in Amsterdam seid, dann schaut im Our House vorbei. Our House ist eine Mischung aus Museum, Nachtclub und immersivem Spielplatz. Die Ausstellung führt durch die Geschichte der elektronischen Musik Amsterdams. Ihr könnt Geräte ausprobieren, eigene Tracks mixen und die Energie der legendären Amsterdamer Clubszene mit audiovisuellen Shows zum Leben erwecken. Tickets kosten um die 20€.

Das Technische Museum Wien erweitert sein Angebot um die Music Lounge, die sich der Ära der elektronischen Musik widmet. Kaum eine Kunstform ist so eng mit der technologischen Entwicklung verbunden, wie die elektronische Musik. Die Musik Lounge führt durch die Geschichte des Musikgenres und veranschaulicht, welche technologischen Meilensteine für die Entwicklung und Verbreitung von elektronischer Musik ausschlaggebend waren. Außerdem lernt man in der Ausstellung zahlreiche Pionier:innen der Szene näher kennen. Der Eintritt kostet 16€.

Im Herzen Berlins, direkt am Kottbusser Tor, begeistert das Synthesizer Museum Berlin Fans elektronischer Musik. Die temporäre Ausstellung zeigt über 50 legendäre und seltene Synthesizer, Drumcomputer und Sampler aus der privaten Sammlung des Filmkomponisten Michael Soltau. Besucher:innen können nicht nur staunen, sondern auch selbst an den Instrumenten experimentieren – von Klassikern bis zu Raritäten. Workshops, Vorträge und Live-Performances, wie die "Nosferatu"-Live-Vertonung von Teslator Music, machen das Museum zu einem kreativen Hotspot. Die Ausstellung könnt ihr ab 12€ erleben. 

Von Johannah Hainke