Gute Nachrichten aus der Clubwelt
Am 11. April läuft bei SUNSHINE LIVE der “Feel Good Friday – Gute Nachrichten aus der Clubwelt”. Von Berlin über Köln bis Wuppertal und darüber hinaus – hier kommen fünf News, die Mut machen.
Am 11. April läuft bei SUNSHINE LIVE der “Feel Good Friday – Gute Nachrichten aus der Clubwelt”. Von Berlin über Köln bis Wuppertal und darüber hinaus – hier kommen fünf News, die Mut machen.
Das Open Ground in Wuppertal zählt derzeit zu den spannendsten Clubs in Deutschland. Vor über einem Jahr wurde der Club direkt am Hauptbahnhof eröffnet – in einem umgebauten Bunker. Hinter dem Projekt stehen die Brüder Markus und Thomas Riedel, beide aus Wuppertal. Den einen zog es in die Berliner Technoszene, der andere wurde Unternehmer - jetzt machen sie gemeinsame Sache. Die Idee zum Club entstand im Rahmen der Stadterneuerung rund ums Bahnhofsviertel – und wurde von der Stadt aktiv unterstützt.
Ausgerechnet in Wuppertal steht also ein Club von Weltformat und füllt damit eine Lücke zwischen Rhein und Ruhr. Ohne viel Mühe reiht sich das Open Ground neben dem Berghain in Berlin und dem Bootshaus in Köln ein. Internationale Künstler:innen, die sonst in Tokio, London oder Berlin spielen, loben den Sound im Bunker als „den besten der Welt“. Auch das Team und die Atmosphäre werden gefeiert. Und Besucher:innen pendeln jedes Wochenende nach Wuppertal. Das Geheimrezept – Neben einem vielfältigen elektronischen Musikstile und dem höchst professionellen Personal – der einzigartige Sound! Die Betreiber erklären im Gespräch mit der taz: „Unser Ziel war, eine Raumakustik zu schaffen, bei der wir den möglichst reinen Direktschall aus den Lautsprechern hören und möglichst wenig unerwünschte zeitlich verzögerte Reflexionen von Decke und Wänden.“
In Köln-Ehrenfeld gibt’s Nachwuchs in der Clublandschaft: Garagen heißt der neue Club an der Oskar-Jäger-Straße, der Ende März eröffnet hat. Dahinter stehen Georg Schmitz-Behrenz und David Pick – den viele schon vom Helios37 kennen. Zum Start gab’s direkt eine Technonacht vom Kollektiv Lichtblick, im Rahmen des Ehrenfeld XL-Festivals.
Die Idee hinter Garagen: ein offener Raum für Musik, Kultur und lange Nächte. Der Club wirkt roh und ungeschminkt – fast wie eine echte Garage. Und das ist genau so gewollt. Aber damit nicht genug: Freitags und samstags ist der Eintritt für den Club frei, wer vorher ein Konzert besucht, kann einfach dableiben. Auch die Getränkepreise sollen niedrig bleiben, damit sich alle einen Abend dort leisten können.
Die Genehmigung für den Club ging übrigens ungewöhnlich schnell – in nur sieben bis acht Monaten war alles durch. Möglich wurde das durch Kölns neue Kulturschutzzonen-Regelung. Mehr dazu findet ihr hier.
Große Unterstützung für das RSO.Berlin in Schöneweide: Der Club bekommt über eine halbe Million Euro vom Land Berlin – genauer gesagt 555.000 Euro.
Das Geld stammt aus dem Vermögen ehemaliger DDR-Organisationen wie der SED oder der FDJ, das nach der Wende 1990 vom Staat eingezogen wurde. Insgesamt wurden rund 1,6 Milliarden Euro gesichert, um zu verhindern, dass das Geld zweckentfremdet wird. Seitdem fließt es in gemeinnützige Projekte in Ostdeutschland.
Ob das RSO sich selbst beworben hat oder vorgeschlagen wurde, ist nicht ganz klar. Sicher ist aber: Die Förderung steht. Und auch, wofür sie verwendet wird – für neue Toiletten. Nicht glamourös, aber extrem wichtig für den laufenden Clubbetrieb.
Dort, wo früher das Institut für Zukunft war, eröffnet am 12. April ein neuer Club – das Axxon N.. Die Location im alten Kohlrabizirkus bleibt damit ein Ort für elektronische Musik, Kultur und Community. Hinter dem Axxon N. steckt ein neues Team aus lokalen und überregionalen Kultur- und Clubakteur:innen, die den Raum nicht nur für Partys nutzen wollen. Kunst, Austausch und Workshops sollen auch ihren Platz finden. Musikalisch wird es abwechslungsreich: Freitags wechseln sich genreübergreifende Konzepte, Live-Acts und Community-Events ab. Samstags sind kuratierte Nächte mit Hardgroove-Techno, Experimental, House und Industrial geplant. Unter der Woche werden Konzerte, Performances und Formate zur Förderung junger Talente angeboten.
Der Club legt besonderen Wert auf sichere Räume – vor allem für FLINTA-, Queer- und BIPoC-Communities. Awareness, Rücksicht und respektvoller Umgang stehen im Mittelpunkt. Das Ziel: ein Ort, an dem sich alle wohlfühlen können – auf und neben der Tanzfläche.
Der beliebte Club arkaoda in Berlin-Neukölln musste im April letzten Jahres sein Untergeschoss schließen. Grund waren Lärmbeschwerden von Anwohner:innen. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, wurde der Club umfangreich renoviert – mit besonderem Fokus auf Schallschutz. Die Reparaturen sollten ursprünglich nur zwei Monate dauern, am Ende wurde fast ein ganzes Jahr daraus.
Jetzt ist es endlich so weit: arkaoda hat wieder geöffnet. Die ersten Partys fanden am 28. und 29. März statt – organisiert von African Acid Is The Future und Refuge Worldwide. Der Club bleibt damit ein zentraler Treffpunkt für Neuköllns vielfältige Kulturszene und bietet weiterhin ein internationales Programm mit Clubnächten und Konzerten.
Die Eventplattform Liberté Tou___r_ bringt frischen Wind in die deutsche Clubszene. Die Crew veranstaltet Events an ungewöhnlichen Orten – von Freiburger Dachterrassen bis zu Hamburger Bunkern – und verbindet dabei Musik, Kunst, Design und setzt auf lokale Communities.
Das Besondere: Die meisten Veranstaltungen sind kostenlos – und damit zugänglich für alle, unabhängig vom Geldbeutel. Im Mittelpunkt steht ein inklusiver Ansatz: Vielfalt, Kreativität und Charakter. Liberté Tou___r_ zeigt, wie Clubkultur Orte der Gemeinschaft schaffen kann, in denen sich alle willkommen fühlen.
Von Johannah Hainke